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4, 2, 25, 22, 256…Das Spiel der Zahlen.

Nun sitz ich hier an meinem Rechner und versuche das Erlebte immer noch zu begreifen, aber zurück zum Anfang…

Mit der Planung dieser Tour begann ich bereits im frühen Sommer,

da ich durch Eigenheimerwerb die bisherige Saison nicht ans Wasser kam, musste diese Tour sehr akribisch vorbereitet werden, denn einen Misserfolg hätte mein Anglerherz wohl nicht verkraftet. Ziel war nach kurzem Briefing mit Dennis Schneider, dem Inhaber der Firma BestBaits, ein etwas 10ha großer Baggersee im schönen Rheinland. Dieses Gewässer ist durch den hohen Grad an Verkrautung und die nur kleinen freieren Bereiche als eher schwierig einzustufen, aber durch sein hohes Alter und der jederzeit bestehenden Möglichkeit einen kapitalen Fisch ans Band bekommen zu können, war dieser Baggersee einen Versuch wert. Nach mehreren Telefonaten mit einigen Freunden und der Zusammentragung von Informationen im Internet, konnte es im Prinzip los gehen.

Meinen Bruder konnte ich dann noch mit etwas Geschick davon überzeugen, dass wir dort 4 Nächte verbringen sollten und so machten wir 2 uns am letzten Dienstag des Augusts auf den Weg Richtung Rheinland.

Nach etwa 5 Stunden Fahrt konnten wir dann in einem kleinen Angelladen im Nachbarort unsere Wochenscheine in Empfang nehmen, dort hatte Dennis wie im Vorwege besprochen frische Baits für uns hinterlegt. Wir sprachen noch kurz mit dem Inhaber des Shops über das Gewässer, aber aktuelle Infos zum Gewässer gab es vor Ort kaum. So machten wir uns wieder auf den Weg und nach 10-minütiger Fahrt kamen wir am Ziel an.

Dort schnappten wir uns unsere Bivvys, ein Fernrohr und eine Lotrute. Anschließend machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Platz. Glücklicherweise waren zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Angler am Gewässer, so konnten wir in Ruhe das Wasser beobachten und an einigen Plätzen sporadisch Aktivität feststellen. Diese Bereiche untersuchte ich dann mit meiner Lotrute und fand 3 interessante Spots. Genügend Platz für ein gemeinsames Camp war auch vorhanden, also ließen wir uns auf einer kleinen Landzunge nieder. Nach einigen Stunden stand unser Camp und nach weiteren stundenlangen Untersuchungen der Spots fütterten wir unsere Plätze erstmal minimal vor.

Mein Bruder befischte eine 60 Meter entfernte Sandbank in 2 Metern Tiefe, ich befischte ebenfalls eine Sandbank in etwa 70 Metern Entfernung mit einer Tiefe von 2,5 Metern und eine 110 Meter entfernte Muschelbank mit einer Tiefe von 3,5 Metern. Baitrocket und Wurfrohr wurden zu den wichtigsten Dingen dieser Session, denn Boote und Futterboote waren nicht gestattet.

So verging der erste Tag wie im Fluge und am frühen Abend lagen dann auch unsere Montagen an ihren angedachten Plätzen. Nun konnten wir den Abend in Ruhe ausklingen lassen. Geschafft begaben wir uns mit Einsetzen der Dunkelheit auf unsere Liegen.

Um 00.30 Uhr war es dann überraschender Weise mit der Ruhe bereits vorbei, die Muschelbank brachte mir den ersten Run und nach einem wirklich tollen Drill, mit harten Schlägen und langen Fluchten konnte ich den ersten Fisch der Session über den Kescher führen. 20+ war schon während des Drills ein Gedanke in meinem Kopf, aber aussprechen wollte ich diesen noch nicht. Dies änderte sich beim ersten ruhigen Blick ins Netz des Keschers, 20+ war sicher, aber da war noch was. Schuppenkarpfen, vorne hell und hinten dunkel, jawohl mein erster TwoTone. Der Hammer, das fing ja brillant an, mit den ersten Sonnenstrahlen stand dann auch die Fotosession und das Wiegen des Fisches an. Die Nadel meines Weighmasters blieb bei 22,5kg stehen und ich kam aus dem Grinsen nicht mehr raus. Mit einem Dankeschön übergab ich diesen tollen Fisch wieder seinem Element.

Ich könnte nun die nächsten Tage im Detail hier aufarbeiten, aber es würde mit Sicherheit den Rahmen sprengen. Konstant im 3-4 Stundentakt fingen wir unseren Fisch, jeder Spot brachte uns Fisch, so dass wir morgens und abends unsere Futterplätze neu füllen mussten. Wir fuhren eher eine minimale Futtertaktik und diese ging vollkommen auf. Es wanderten pro Futterkampagne nicht mehr als 500 Gramm Partikel und Boilies auf die Plätze. Nach jedem Run wurden etwa 25 Murmeln nachgefüttert. Die Tage vergingen viel zu schnell und am Morgen des Samstags drillte ich beim Abrüsten des Camps den letzen Fisch der Session.

Als wir am späten Nachmittag wieder in der Heimat ankamen zogen wir Bilanz: 25 Läufe davon 22 mit positiven Ausgang und ein Gesamtgewicht von 256 KG, ein Ergebnis das sich durchaus sehen lassen kann.

Stellt sich nun zum Ende natürlich noch die Köder- und Strategiefrage. Meine Strategie auf wenig, aber dafür hochwertiges Futter zu setzen hat sich erneut bewert. Zusätzlich hat diese Session wieder eindrucksvoll bewiesen, dass die ausgiebige und genaue Suche nach der richtigen Location eine der wichtigsten Tätigkeiten ist um erfolgreich zu sein.

Wir setzen auf bewährte Inlinemontagen und nutzen ummanteltes Vorfachmaterial mit einer Stärke von 25lbs. Ein Sliding Ring Rig gebunden mit einem Gamakatsu G-Carp Super der Größe 4 hatte mein Vertrauen schon vor Jahren gewonnen. Für die Sicherheit auf große Distanz wurden 2 Stücke PVA Foam mit etwas Feuchtigkeit um den Haken verschweißt. So konnte eine optimale Lage am Gewässergrund zu jedem Zeitpunkt garantiert werden.

Die Fänge teilten sich dann wie folgt auf: 11 Läufe bekamen wir auf einen Lebermix der übrigens meiner eigenen Hexenküche entstammt, dicht folgte der in diesem Jahr neu erschienene Green Apple Mix der Firma BestBaits mit 9 Läufen und 5 mal brachte der Fruit of Banana Mix der selbigen Firma einen unserer Pieper zum Singen.

In diesem Sinne,

ab ans Wasser denn es gibt viel zu erleben.

Sebastian

Team BestBaits